Dienstag, 19. Februar 2013

Regel 38: Spionage

"Je besser Sie Ihre Konkurrenten, Ihre Branche und sich selbst ausspionieren, desto mehr Verbesserungsmöglichkeiten werden sich Ihnen eröffnen."(Levinson: S.177)

Spionage bedeutet nicht heimlich durch Schlüssellöcher zu schauen oder einen der Konkurrenetn im Extremfal zu sabotieren. Es geht um eine scharfe Beobachtungsgabe und einen wachen Verstand, dies sind die Grundvoraussetzungen. (Vgl. Levinson: S. 181) Spionieren auf legalem Weg!

Um ein Unternehmen voranzubringen, muss man seine Konkurrenz kenne (wie in Regel 29 erwähnt), aber vor allem sein Unternehmen selbst. Man sollte sich stets ein klares Bild von der Wahrheit machen, denn es bringt weder dem Unternehmen als auch dem Kunden etwas sich in einem Scheinbild zu bewegen.

Um möglichst erfolgreich bei der Eigenreflektion zu sein, ist es hilfreich andere und in erste Linie die Konkurrenzunternehmen zu testen, sei es durch einen selbst oder einen eingeweihten Spion. Wie arbeitet meine Konkurrenten? Welche Absatzwege verwenden sie? Welche Vor-und Nachteile bei einer Bestellung erfahre ich als Kunde? 
Danach ist es wichtig den Vergleich zum eigenen Unternehmen zu ziehen: Arbeiten wir genauso, schneller oder langsamer? Welche Extrawünsche machen uns Probleme? Wo sind wir den anderen ein gutes Stück voraus? 
Eine solche Spionage hilft nicht nur dabei bisher bestehendes zu verbessern, sondern ist auch bei der suchen nach neuen Ideen von Vorteil. Der eigene Ideenreichtum ist zwar gut, aber reicht in den meisten Fällen nicht aus. Durch vereinen der besten Ideen aus ihrer und den Konkurrenzfirmen kann man sich einen weiteren Wettbewerbsvorteil erarbeiten und seine Marktposition sichern.

Wer selbstkritisch ist wird besser! Jedoch sollte man sich nie auf seinem Erfolg ausruhen, denn nur regelmäßige Spionage hält das Unternehmen auf dem neusten Stand.


>Bildquelle:
https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgY4C_3rPMrKpsrMDgQgEGik756yA-G0MuO8ygdFs0epODFumWVCcq3CJ3jEo67JHIv0R4rcsmZT4vEPD5aiH7H7tYEz0rU_5xlkLAVChLTxyzCGcix2iTeQAgm7PhwEkQsADIY6K9PB9pp/s1600/spionage.jpg
 
Quelle: Levinson: Guerilla Marketing für Fortgeschrittene - Erfolg in kleineren Unternehmen: 50 Goldene Regeln. Frankfurt/Main: Campus Verlag GmbH, 1994.




6 Kommentare:

  1. Es ist eine Frage der Ehre. Solange man bei seinen eigenen Ideen bleibt bzw. die Ideen anderer erst modifiziert und nicht einfach übernimmt, finde ich das richtig. Aber das ist eben ein schmaler Grat. Bessere Strukturen und Ansätze von anderen Unternehmen anzunehmen macht völlig Sinn. Ich würde allerdings nicht sehr gern einen "Spion" von der Konkurrenz in meinem Unternehmen haben wollen, der die besten Ideen klaut.

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    1. Levinson weist ganz klar darauf hin, dass es nicht darum geht andere Ideen zu klauen, sondern die Konkurrenz im Blick zu haben. Es sollen auch keine Mitarbeiter eingeschleust werden, sondern es eght darum die Konkurrenz aus Kundensicht zu testen und sich Inspiration zu holen.

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    2. Ich habe mal einen Spruch gehört, der ging ungefähr so: Jede Kunst ist Raub... Denn wenn man beispielsweise ein Bild ansieht, eine Melodie hört oder auch eine Werbung wahrnimmt, wird diese unterbewusst gespeichert, und wenn man dann nach einiger Zeit etwas eigenes erstellt, wird man ungewollt vielleicht inspiriert von dem gesehenen, und so ist der "Raub" wirklich unbewusst, daher ist das wirklich ein schmalger Grat...

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    3. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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    4. Sehr schöner und wahrer Spruch! Levinson weist auch absolut auf die Legalität der Spionage hin und das man niemandem dadurch schaden sollte und mancher Raub passiert eben unbewusst.

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  2. Ich hab das Ganze wohl etwas zu wörtlich genommen. Inspiration ist natürlich kein Ideenraub, sondern großartig. :)

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